Theater an die Macht im Steirischen Landtag:
„Kein Kies zum Kurven kratzen - neuer Armut entgegenwirken", das partizipative Kunst- und Forschungsprojekt, das InterACT mit 45 KooperationspartnerInnen realisiert, wurde am 17.6.2008 auf Einladung und im Beisein von Landtagspräsidenten Siegfried Schrittwieser und Landeshauptmannstellvertreter Dr. Kurt Flecker im Landhaus Steiermark präsentiert.
Das Ziel dieses unter Mitwirkung von mehr 45 KooperationspartnerInnen realisierten InterACT - Projekts besteht darin, mit Mitteln des interaktiven Forumtheaters auf kreative Weise Lösungsideen und Vorschläge zu entwickeln, um Armut in der Steiermark entgegenzuwirken. Dabei standen Perspektiven und Anliegen von armutsgefährdeten und armutsbetroffenen Menschen, die von Anfang an in das Projekt einbezogen wurden, im Mittelpunkt.
In den bislang 18 Aufführungen des Forumtheaterstücks "Kein Kies zum Kurven Kratzen" mit mehr als 1.000 TeilnehmerInnen gab es über 160 Einstiege - d. h. Ausprobieren von Lösungsideen auf der Bühne - durch das Publikum. Aus den mitdokumentierten Einstiegen und schriftlich gesammelten Vorschlägen wurden mehr als 300 Lösungsideen zur Bekämpfung und Vermeidung von Armut entwickelt.
Unmittelbar dort, wo politische Entscheidungen getroffenen werden und in Gegenwart zahlreicher Landtagsabgeordneter, Nationalräte, VertreterInnen von Behörden und NGOs, sowie KooperationspartnerInnen und ProjektteilnehmerInnen wurde das Forumtheater „Kein Kies zum Kurven Kratzen" nun auch im Landhaus Steiermark aufgeführt. Mit der Macht und Intensität des Theaters wurde realitätsnah und authentisch die Situation von Menschen vermittelt, die in finanzielle Not- und prekäre Lebenslagen geraten sind. Und auch das Landhaus verwandelte sich in einen Ort der gemeinsamen, interaktiven Lösungssuche.
Zudem wurden jene politischen Vorschläge und Anliegen präsentiert, die aus der Sicht von armutsbetroffenen Menschen eine große Dringlichkeit und Sinnhaftigkeit darstellen und sich an die Verantwortlichen des Landes Steiermark richten. Sie wurden im Anschluss mit VertreterInnen der Landtagsfraktionen
LAbg. Dr.in Martina Schröck / SPÖ
LAbg. Gregor Hammerl / ÖVP
LAbg. Ernest Kaltenegger / KPÖ
LAbg. Mag.a Edith Zitz / Grüne
Mag.a Michaela Moser / österreichischen Armutskonferenz
und
Mag. Christof Lösch / Schuldnerberatung Steiermark
diskutiert. Positive Rückmeldungen gab es dabei zum Anliegen nach einer besseren Beratung von Betroffenen, zur Einrichtung einer Behördenanwaltschaft, zur Indexorientierung der Grundsicherung und einer verstärkten Beteiligung armutsbetroffener Menschen in politische Entscheidungsprozesse.
Wir betrachten es als Erfolg, dass sich die anwesenden VertreterInnen der Landtagsfraktionen zu einer gemeinsamen Vorgansweise bekannt haben: Die Vorschläge und Anliegen werden hinsichtlich ihrer Umsetzbarkeit überprüft und in die entsprechenden Gremien eingebracht werden.
Wir werden mit Interesse, Neugier und gegebenenfalls Nachdruck darauf achten, wie die Anliegen und Vorschlägen weiterverfolgt werden.
Im Jahr 2007 führte InterACT mit „forum.findet.stadt.07: Kein Kies zum Kurven Kratzen - Neuer Armut entgegenwirken" sein bislang größtes partizipatives Kunst- und Forschungsprojekt durch: Hintergrund ist der Widerspruch, dass sich die Schere zwischen Arm und Reich trotz Wirtschaftswachstums und steigender Gewinne vergrößert. Während knapp 10 % der SteirerInnen über zwei Drittel des gesamten Vermögens verfügen, leben 150.000 SteirerInnen, das sind 12,5 %, unter der Armutsschwelle, rund 70.000 davon in akuter Armut.
Das Ziel des Projekts bestand darin, mit Mitteln des interaktiven Forumtheaters auf kreative Weise Lösungsideen und Vorschläge zu entwickeln, um Armut in der Steiermark entgegenzuwirken. Dabei standen Perspektiven und Anliegen von armutsgefährdeten und armutsbetroffenen Menschen, die von Anfang an in das Projekt einbezogen wurden, im Mittelpunkt. In den bislang 18 Aufführungen des Forumtheaterstücks "Kein Kies zum Kurven Kratzen" mit mehr als 1.000 TeilnehmerInnen gab es über 160 Einstiege - d. h. Ausprobieren von Lösungsideen auf der Bühne - durch das Publikum. Aus den mitdokumentierten Einstiegen und schriftlich gesammelten Vorschlägen wurden mehr als 300 Lösungsideen zur Bekämpfung und Vermeidung von Armut entwickelt.
Diese Anliegen und Vorschläge sind an Verantwortungs- und EntscheidungsträgerInnen aus den Bereichen Politik, Verwaltung, Behörden und Wirtschaft gerichtet - Theater wird das kraftvolle und aktivierende Medium von Bewusstseinsbildung und Dialog werden.
InterACT hat viel Erfahrungen in der Realisierung von (Forum)Theaterveranstaltungen an ungewöhnlichen Orten: „Alles Liebe, Dein Dieter", ein Forumtheater gegen Gewalt in der Familie wurde über 20 Mal an nicht-theatralen Orten, u.a. in Gerichtssälen, aufgeführt, „Legislatives Theater mit wohnungslosen Menschen" erlebte eine Aufführung im Grazer Rathaus, seit 2005 wird der Grazer Hauptplatz für „forum.findet.stadt" interaktiv bespielt: Nun geht's unmittelbar in die politischen und wirtschaftlichen Machtzentren.
Beteiligte Personen von InterACT: |
Projektleitung und künstlerische Gesamtleitung: Dr. Michael Wrentschur DarstellerInnen Forumtheater: Silvia Gangl Rainer Hatzl Franz Hofer Sandra Nedeljkovic Mag.a Gabriele Skledar Regie und Spielleitung Forumtheater: Dr. Michael Wrentschur Produktionsleitung: Mag.a Lisl Nußhold Technische Produktionsleitung: Wolfgang Rappel Bühnenbild: Berhard Bauer Martin Deutscher Wolfgang Rappel Maske: Mag.a Lisl Nußhold Lichttechnik: Gerhard Michl Clemens Zabini Recherche: Dr. Michael Wrentschur Mag.a Lisl Nußhold Medien und Öffentlichkeitsarbeit: Wolfgang Rappel Dr. Michael Wrentschur Dokumentation: Mag.a Lisl Nußhold Wolfgang Rappel Dr. Michael Wrentschur Coaching der DarstellerInnen: Marianne Köberl-Wrentschur . |
FördergeberInnen: | Bundesministerium für Soziales und Generationen Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur Bundessozialamt . Das andere Theater IG Netz Land Steiermark: Jugend, Frauen, Familie und Generationen Land Steiermark: Kultur Land Steiermark: Soziales Stadt Graz: Frauenreferat Stadt Graz: Kultur Stadt Graz: Soziales . |